Von der Küste ans Ufer

Tag 50: 11.06.2023

Route: Olympic Nationalpark – Mora – Sol Duc – Fairholme

Sonnenschein weckte uns heute gegen halb 8 Uhr morgens an diesem wunderschönen Sonntag. Nach den eher trüben letzten Tagen, eine sehr willkommene Abwechslung. Da fällt es einem auch gleich viel leichter das warme Bett zu verlassen und in den Tag zu starten. Nach dem Frühstück wurde dann aber nicht der Sonntagsanzug angelegt, sondern erneut das Wanderoutfit. Es war mal wieder Wasserfall-Zeit – juhu!

Erster Anlaufpunkt waren die Sol Duc Falls im Norden des Olympic Nationalpark. Nach einer knappen Stunde Fahrzeit erreichten wir den offiziellen Trailhead-Parkplatz. Der war zwar richtig groß – was angesichts der Beliebtheit der Fälle auch mehr als notwendig ist – hatte aber keinen speziell ausgewiesenen Bereich für Oversized Vehicle. So blieb uns nichts anderes übrig, als uns quer über 4 Parkbuchten zu stellen. Da es uns die kurze Zeit später eintreffenden Wohnmobile gleich taten, hatten wir am Ende unseren eigenen Parkabschnitt für die „Überlangen“ eingerichtet. Auch gut…

Der Trail selbst führte dann durch einen Moos-bewachsenen Old-Growth Forest – so bezeichnet man hier Waldareale, wo noch die richtig alten Bäume der ursprünglichen Generation stehen. Nach etwa einer Meile erreichten wir die Sol Duc Fälle, wo sich der Sol Duc River über mehrere Ebenen theatralisch in die Tiefe stürzte. Neben dem Wasserfall selbst, waren aus fotografischer Sicht vor allem die vielen kleinen Stromschnellen und Wasserkaskaden spannend, die etwas weiter Flußaufwärts zu finden waren. Mit voller Speicherkarte und tollen neuen Eindrücken, ging es anschließend wieder zurück nach Hause und damit zur bereits überfälligen Mittagspause. Natürlich wurden wieder fleißig Reste verbraucht. So gab es zum Spiegelei, Bagels, Avocado, Schinken, Käse, Karotten, Tomaten, Humus und eine Grünkohl-Salat mit Feta. Jakob durfte sich dagegen über Pasta mit Tomatensauce, Kürbis und Paprika freuen. Schön langsam werden unsere Vorratsschränke und der Kühlschrank immer leerer. Einerseits zwar gut und beabsichtigt, andererseits wird einem dadurch das immer näher rückende Ende unserer Tour immer bewusster.

Und da wir bereits in einem vorangegangenen Blog-Eintrag gelernt haben, dass Wasserfälle selten alleine daher kommen, stand natürlich direkt der nächste auf dem Tagesprogramm. Vorbei am wunderschönen Lake Crescent und unserem heutigen Campingplatz, ging es zu den Marymere Falls. Als wir auf den Parkplatz einbogen, staunten wir nicht schlecht. Ja, es war Sonntag und es herrschte strahlender Sonnenschein, aber mit so vielen Autos hatten wir nicht gerechnet. Kurz überlegten wir, ob wir nicht auf der Stelle umdrehen und das Vorhaben aufgeben sollten. Da die Autos bereits kreuz und quer an den Straßen entlang standen, sahen wir für unser 10 Meter Schiff nicht den Hauch einer Chance. Trotzdem versuchten wir unser Glück und hatten tatsächlich Erfolg. Schon von der Weite sahen wir ein Wohnmobil aus einem entsprechend großem Parkplatz abfahren. Jetzt mussten wir schnell sein. Und yes – wir hatten unseren Platz! Puh, das war knapp. Die restliche Wanderung verlief dann um einiges entspannter. Auch hier war der Anmarsch zum Wasserfall mit knappen 1,5 Kilometer keine große Herausforderung für trainierte Wanderer, wie wir es mittlerweile waren. Die Marymere Falls selbst gefielen uns fast noch ein Stückchen besser, als die zuvor besuchten Sol Duc Falls und entlockten uns sogar das ein oder andere „Wow“ oder „Superschön“. Jaja, schon klar, das ist immer alles sehr subjektiv, aber welche Wasserfälle gefallen euch besser? Würde uns interessieren…

So, genug gewandert für heute und auch genug Wasserfälle. Als nächstes wurde Google Maps mit dem Ziel Fairholme Campground gefüttert. Laut digitalem Helferlein, gings wieder 14 Kilometer zurück Richtung Westen. Der Campingplatz selbst entpuppte sich dann als überraschend schön und genial gelegen, unmittelbar am Ufer das Lake Crescent. Haben wir übrigens schon erwähnt, wie umwerfend schön dieser türkis-blaue, von Bergen und Nadelwäldern umgebene, See ist? Also zumindest bei uns hat diese Umgebung durchaus Eindruck hinterlassen. Und zwar so sehr, dass wir beim kurzen Spaziergang am Seeufer des Campingplatzes, über ähnliche Seen und Ausflugsziele daheim in Österreich nachdachten. Mögliche Vorschläge und Empfehlungen werden gerne von uns entgegengenommen.

Abendessen wurde heute wieder vom Grill serviert. Sirloin Steaks, Butternut-Kürbis und Folien-Erdäpfel standen am Menü. Vermutlich das letzte Mal grillen in diesem Urlaub. Wieder so ein Wehmuts-Moment. Und es wird vermutlich nicht der letzte bleiben.

Nicht das letzte Mal wurden im Anschluss die Würfeln ausgepackt. Nachdem Thomas gestern einen haushohen Sieg mit 200 Punkten Vorsprung eingefahren hatte, wird doch noch einmal spannend. Ein heutiger Sieg würde ihn wieder mit Ingrid gleich ziehen lassen. Spannend, spannend!

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