Biss zur Mittagspause

Tag 49: 10.06.2023

Route: Olympic Nationalpark – Kalaloch – Forks – La Push – Mora

Heute war wieder Pancakes-zum-Frühstück-Tag. Da diese natürlich erst verdient werden mussten, schnürte Thomas bereits um 6:30 Uhr die Laufschuhe und machte sich auf den Kalaloch Beach weiter sportlich zu erkunden. Diese einsamen Morgenläufe am Strand gehören sicherlich zu jenen Sachen, die er daheim am ehesten vermissen wird. Das anschließende Aufhängen der nassen Laufkleidung auf diversen Kleiderbügeln, um diese dann im Wohnmobil zu verteilen, sowie die folgende eiskalte Dusche fallen dagegen eher in die Kategorie „muss man nicht auf Dauer haben“.

Ingrid und Jakob genossen währenddessen noch länger die Wärme des Bettes und starteten den Tag erst gegen halb 8. Kurz darauf war auch Thomas wieder zurück. Dank bereits am Vorabend vorbereitetem Pancake-Teig, ließ das gemeinsame Feinschmecker-Frühstück nicht mehr Lange auf sich Warten. Draußen bedeckte noch immer eine dicke Wolkenschicht den Himmel. Die sollte sich laut Wettervorhersage auch erst am Nachmittag auflockern. Wir hatten es heute Früh daher nicht eilig und gingen den Tag gemütlich an.

Gegen 10:30 Uhr war dann aber alles fertig gerichtet, gereinigt und vorbereitet. Und wir damit abfahrbereit. Erster Stopp: der nur wenige Kilometer entfernte Ruby Beach. Da Jakob der Meinung war, der beste Zeitpunkt für seinen Vormittagsschlaf sei exakt 2 Minuten vor Erreichen des Strandes, wurde bei der Besichtigung abgewechselt. Leider präsentierte sich das Wetter immer noch Grau-in-Grau, aber Baden stand heute ohnehin nicht am Programm. Ruby-Beach konnte trotzdem überzeugen. Vor allem die vielen, für diese Gegend so typischen, mit Bäumen bewachsenen Felsen vor der Küste ließen echtes Nordwest-Feeling aufkommen. Der aufziehende Neben und der einsetzende leichte Nieselregen verstärken dieses Gefühl dann nur noch mehr.

Als sowohl Ingrid, als auch Thomas ihre Runde am Strand gedreht hatten, gings direkt weiter zum nächsten Zwischenstopp für heute. Und der wird vor allem Fans der Vampir-Saga Twillight ein Begriff sein. Die Rede ist von der Kleinstadt Forks, die Dreh- und Angelpunkt für die Abenteuer rund um Bella, Jacob und den Cullens war. Mit der im Visitor Center besorgten „Twillight Map“, tourten wir durch den Ort auf der Suche nach den spannendsten Film-Drehorten. So kamen wir bei Forks-Outfitters, beim örtlichen Krankenhaus, der Polizeistation, und natürlich beim Wohnhaus von Bella und ihrem Vater, sowie der Farm der Cullens-Familie vorbei. Obwohl wir jetzt nicht die allergrößten Twillight-Nerds sind, haben wir die Filme immer gerne geschaut und müssen das jetzt nach den heutigen Erfahrungen auf jeden Fall wiederholen. Und wenn auch nur, um zwischendurch immer wieder ein „Hey, genau da waren wir!“ einzuwerfen.

Nach der Mittagspause im Tilicum-Park von Forks, ging es weiter in den Küstenort La Push. Ein kleiner Trail führte zu einem der genialsten Strände in diesem Urlaub. Der mit Second-Beach nicht gerade einfallsreich benannte Strandabschnitt, ist vor allem Fotografen und Naturliebhabern ein Begriff. Doch heute schienen auch alle anderen Amis dort hin zu wollen. Bepackt mit Ausrüstung für gefühlt mehrere Tage, marschierten ganze Gruppen mit uns gemeinsam vom Parkplatz runter zum Beach. Anscheinend war das Campen direkt am Strand hier wohl erlaubt. Und allem Anschein nach, nutzen dieses Angebot viele Einheimische aus und verbringen ihre Sommerwochenenden gemeinsam zwischen Meeresrauschen und Lagerfeuer. Wow, das würde uns auch gefallen!

Da wir aber unser eigenes Zuhause mithatten, fiel diese Option zumindest für dieses Mal leider aus. Stattdessen machten wir noch einen kleinen Umweg zum dritten Strand des Tages, dem Rialto Beach. Auch ganz nett, aber die anderen beiden Strände heute, haben die Messlatte einfach zu hoch gelegt. Wenngleich der schwarze Sand, bzw. eigentlich eher der schwarze Kies, des Rialto Beach durchaus etwas besonderes war.

Jetzt noch die restlichen 3 Kilometer bis zum Mora Campground, unserem heutigen Übernachtungsziel, zurückgelegt und dann fertig für heute. Und nein, auch kein Fotografieren mehr – irgendwann muss man auch da einen Schlussstrich ziehen. Was es dafür sehr wohl gab, war ein leckeres Abendessen. Bereits seit mehreren Tagen werden unsere Nahrungsmittel-Bestände streng überwacht und so gut wie möglich verbraucht. Zur Schmetterlings-Pasta, gab es daher heute Abend eine Tomatensauce á la Resteessen, sowie einen gemischten Salat. Einfach, aber gut. Morgen wird dann wieder gegrillt – das Sirloin-Steak im Kühlschrank wartet schon ungeduldig auf seinen großen Einsatz.

Nach dem Essen gab es noch etwas Family-Time zu dritt, gefolgt von einer weiteren heiß umkämpften Würfelrunde. Viel Zeit hat Thomas da nicht mehr, um seine dringend notwendige Aufholjagt zu starten. Aber vielleicht wäre ein Sieg von Ingrid auch nicht das schlechteste, was ihm passieren könnte. Denn, wie ein sehr guter Freund zu sagen pflegt „Happy wife, happy life!“.

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