Memorial Day – auch für uns erinnerungswürdig!

Tag 37: 29.05.2023

Route: Collier Memorial Statepark – Crater Lake Nationalpark – Union Creek

Nachdem die letzten Tage vom Programm ja eher ruhiger waren, stand heute eines der Highlights unserer Rundreise an. Der mit knapp 600 Meter tiefste See der USA und einzige Nationalpark Oregon‘s – Crater Lake! Doch nicht nur die Tiefe des Sees ist beeindruckend, auch seine Reinheit ist beinahe einzigartig. So zählt der Crater Lake zu den vier saubersten Seen der Welt!

Entstanden ist dieser in der Sonne tiefblau schimmernde Kratersee, nach dem Ausbruch des Vulkans Mount Manzama vor etwa 7700 Jahren. Der entstandene Krater füllte sich über Jahrhunderte mit Regen und Schnee. Da der See weder Zu- noch Abfluss besitzt, bleibt der Wasserstand über das Jahr gesehen, relativ konstant und wird lediglich durch Niederschlag und Verdunstung beeinflusst.

Voller Vorfreude, packten wir unsere Sachen am Collier Memorial Statepark und machten uns gegen halb 10 auf zum Nationalpark. Etwas mulmig war uns schon, denn ähnlich wir beim Lassen Nationalpark, sollten uns auch am Crater Lake riesige Schneemassen erwarten. Fragen wie „Kommen wir überhaupt da hoch?“, „Ist noch alles aufgrund des Schnees gesperrt?“, „„Sitzen wir eventuell zwei Tage im Wohnwagen fest?“, … gingen uns während der Anfahrt durch die Köpfe.

7 Meilen vor dem Visitor Center des Parks, das das Herzstücks jedes amerikanischen Parks darstellt und, wie üblich, als erstes von uns angesteuert wurde, bog die Stichstraße zum See ab. Nach einer kurzen Wartezeit beim Parkeingang – zur Erinnerung: heute ist Memorial Day – kämpften wir uns die Serpentinen nach oben, bis wir auf knapp 2100 Meter Seehöhe schließlich oben ankamen. Also schnell den Camper im RV-Bereich des Parkplatzes abgestellt und erstmal die Gegend erkundet.

Nach einem kurzen Besuch des Visitor Centers und Gift Shops, konnten wir die ersten Blicke auf den See selbst werfen. Fast zeitgleich kam uns ein „Wow, ist der schön!!“ über die Lippen. Bzw. Bei Jakob etwas ähnliches, was aber sicherlich die selbe Bedeutung hatte. Der See, das extrem tiefe Blau, der Himmel, die Wolken, die Spiegelungen auf der Wasseroberfläche – das Panorama war einfach atemberaubend. Natürlich musste Thomas das direkt fotografisch festhalten. Wie immer, sowohl mit der großen Kamera, als auch, extra für diesen Blog, mit dem iPhone.

Als wir uns fürs Erste satt gesehen hatten, gings wieder zurück zum Camper – Mittagspause. Jakob freute sich heute aber Rindfleisch mit Cous Cous und Gemüse. Für Ingrid und Thomas gab es eine Super Deluxe Salatschüssel mit den Resten vom gestrigen Lachs. Alles lecker, alle zufrieden!

Den 5. Tag in Folge, warteten wir den vorbeiziehenden Regenschauer nach dem Essen noch gemütlich im Camper ab, bevor wir wieder in unsere Wanderoutfits schlüpften und eigentlich den See entlang des Rim-Trails genauer erkunden wollten. Der Trail war etwas über 2 Meilen vom Schnee befreit wäre in dem Bereich für uns begehbar. Die restlichen 28 Meilen rund um den See, waren während unseres Besuches noch gesperrt. Und werden das wohl auch noch bis in den Juli hinein bleiben. Tja, heuer war eben ein Rekordwinter. Dessen Auswirkungen begleiten uns während der Reise des Öfteren. Wobei gesagt werden muss, dass die Straße rund um den Crater Lake auch in „normalen“ Jahren, nur von Mitte Juni bis Anfang Oktober befahrbar ist. Den Rest des Jahres dominiert hier der Schnee.

Kurzfristig entschlossen wir uns jedoch, die knapp 9 Kilometer lange Wanderung auf morgen zu verschieben und uns stattdessen heute nur mehr einen kurzen Überblick zu verschaffen. Einerseits, da wir hofften, morgen, aufgrund des heutigen Feiertages, auf weniger Leute zu treffen und andererseits, da wir auf der Rückfahrt zum Campingplatz noch den Annie Creek Canyon Trail gehen wollten. Als wir dann am Manzana Campground, wo der Trail in den Canyon starten sollte, anstatt eines Trailheads, nur 2 Meter hohe Schneewände vorfanden, musste dieser Plan leider verworfen werden. Es ging daher direkt zum Campingplatz.

Einen kurzen Schreck später – wir bogen falsch ab und fanden uns plötzlich im Zelt-Bereich des Camps wieder („Was!? Hier sollen wir reinpassen!?!“) – fanden wir schließlich doch noch unsere Site und richteten uns für die nächsten beiden Nächte ein. Echt toll hier! Es gibt tatsächlich nur 3 Plätze für Wohnmobile. Entsprechend viel Platz haben wir. Gefühlt gehört uns der halbe Wald. Schnell kamen daher Erinnerungen an unseren Namibia-Urlaub auf, wo jeder Campingplatz nach diesem Schema aufgebaut war.

Der restliche Tag ist schnell erzählt: die gestern gekauften Hühnerfilets wanderten mit dem Butternuss-Kürbis auf den Grill. Dazu gab es Pasta mit Ricotta-Sauce. Ich denke, ich muss nicht erwähnen, wie gut das geschmeckt hat. Als Krönung wurde draußen gegessen – das Abenteuer-Ambiente mitten im Wald, trug natürlich auch noch zusätzlich dazu bei.

Sogar während dem Grillen wird am Blog gearbeitet…

Zur Abwechslung, forderte Thomas heute Ingrid zu einer Partie „Kniffel“ heraus. 4 Reihen wurden gespielt und am Ende gabs einen klaren Sieger. Mit über 100 Punkten Vorsprung, konnte der Mann des Hauses (bzw. des Wagens), das Spiel für sich entscheiden – 1:0! Da wird es aber sicherlich noch ein Rückspiel geben.

Morgen gehts dann wieder zum Crater Lake. Wir freuen uns drauf!

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