Auf den Spuren von Hollywood

Tag 45: 06.06.2023

Route: Cannon Beach – Fort Stevens Statepark

Wenn der Campground schon einen Whirlpool anbietet, sollte der auch bestmöglich genutzt werden. Für Thomas hieß das heute Morgenlauf am Strand von Cannon Beach, gefolgt von einem heißen Bad am Campground, das dem geschundenen Körper etwas Entspannung verschaffen sollte. Ingrid gönnte sich die selbe Behandlung, ließ jedoch den Lauf weg. Vermutlich da sie das Level an notwendiger Verspannung auch ohne den Morgensport schon erreicht hatte.

Auch sonst ließen wir es heute Vormittag eher gemütlich angehen. Nach dem Sonnenfrühstück am Picknicktisch unseres Stellplatzes, wurde mit daheim telefoniert, Blog-Beiträge veröffentlicht und die umliegenden Wiesenflächen spielend erforscht. 

Punkt 12 Uhr Mittag hieß es dann Auschecken und Aufbruch zu neuen Abenteuern, um dem heutigen Filmthema bereits etwas vorzugreifen. Konkret ging es in den direkt an Cannon Beach angeschlossenen Ecola Statepark, der vor allem für seine beeindruckenden Küstenpanoramen, wunderschöne pazifische Sandstrände und die vielen tollen Wanderwege bekannt ist. Entsprechend gut besucht war der Park heute. Und das obwohl Vorsaison und Dienstag Mittag. Wie es hier wohl an einem Wochenende in der Hauptsaison zugeht? Daran möchten wir gar nicht erst denken…

Nachdem wir uns die 1,5 Meilen über die kurvige und ebenso enge Zufahrtsstraße gequält hatten, erreichten wir den überraschend großen Parkplatz der Ecola Day Use Area. Zur Abwechslung schafften wir es, nur 2 Parkplätze mit unserem Schiff zu belegen. Da hatten wir schon ganz andere Parksituationen während der Reise. Wer jetzt zeitlich etwas mitgerechnet hat, weiß sicher schon was als Nächstes folgte. Richtig! Mittagspause.

Was aber hat es jetzt mit der Filmanspielung von vorhin auf sich? Die Antwort bezieht sich auf einen Kultfilm aus dem Jahre 1985, der hauptsächlich in unserem morgigen Zwischenziel Astoria, in Cannon Beach und eben hier im Ecola Statepark gedreht wurde. Die Rede ist von „Die Goonies“! Sollte es wirklich jemanden geben, der diesen Klassiker nicht kennt bzw. noch nie gesehen hat – unbedingt nachholen. Kurz zusammengefasst, geht es bei dem Film um eine Gruppe von Jugendlichen, die in ihrer Heimatstadt (Astoria, Oregon) auf der Suche nach einem Schatz jede Menge Abenteuer bestehen müssen. Ein Klassiker, der seit über 30 Jahren nicht nur Kinder begeistert.

Für uns aber beschränkten sich die Abenteuer im Ecola Statepark auf die geniale Aussicht vom Ecola Point und dem Indian Beach Trail – einer 4,2 Meilen langen Wanderung, die von der Day Use Area bis hinunter zum Indian Beach führt. Super schöner Tral! Der Weg führte zunächst an der Küste entlang und ließ uns hier noch einmal die fantastische Aussicht genießen, bevor er dann eine große Schleife ins Inland nahm. Die vielen Farne und Moosbewachsenen Bäume weckten Erinnerungen an unsere Zeit in den Redwood Parks. Einzig die Mammutriesen fehlten hier. Knapp 7 Kilometer später, kehrten wir, erschöpft durch die ungewohnte Hitze, zum Wohnmobil zurück. Dort wurde erstmal das verschwitzte Gewand gegen frisches, trockenes getauscht und eine kurze Verschnaufpause eingelegt, die vor allem Jakob nach 2 Stunden in der Trage sichtlich brauchte.

Als wir dann alle drei wieder fit waren, gings weiter zum heutigen Tagesziel – dem 40 Minuten entfernten Fort Stevens Statepark. Der große Park im äußersten Norden von Oregon hat, wie der Name vermuten lässt, starken historischen Bezug bis zurück zum Amerikanischen Bürgerkrieg. Damals wurde das im Statepark befindliche Fort Stevens zur Verteidigung des Columbia River gegen potentielle Konföderierte Angreifer errichtet. Ein weiteres Highlight ist das 1906 auf Grund gelaufene Wrack der Peter Iredale, das am Strand besichtigt werden kann. Und da wir uns so etwas natürlich nicht entgehen lassen wollten, wurde nach dem Abendessen noch einmal Kind und Kegel zusammengepackt und die 1,1 Meilen lange Strecke von unserem Stellplatz L44 bis zum Strand in Angriff genommen. Das Wrack selbst ist dann nicht mehr zu übersehen. Sobald die letzte Düne überwunden ist, steht man quasi schon fast mitten an Deck bzw. dem was davon noch übrig ist. Mit der untergehenden Sonne als perfekte Lichtquelle und zusätzlichen Fokuspunkt, machte das Wrack dann auch fotografisch richtig Laune. Nach jedem Foto von Thomas folgte ein Blick ins strenge Gesicht der Ehefrau. Das gab ihm dann nach gut 15 Minuten Fotoshooting zu verstehen, dass es Zeit für den Rückweg sei. Als braver Ehemann, widerspricht man so einer Aufforderung dann natürlich lieber nicht. Also wurden Kamera und Stativ im Rücksack verstaut und zusammen der Heimweg angetreten.

Für den kleinen Jakob wartete im Camper dann direkt das Bett, was auch ohne großen Widerstand akzeptiert wurde. Die kurze Zeit vor dem eigenen Bett gehen, nutzten Ingrid und Thomas dann für ihre Art von Bürgerkrieg, um beim Thema zu bleiben – nämlich einer weiteren Partie Kniffel! Trotz zweier Kniffel von Ingrid, gewann Thomas diese Schlacht und stellte damit auf 3:3. Es bleibt also weiterhin spannend beim Kampf um die Würfelkrone dieses Urlaubs.

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