4 Wasserfälle für ein Halleluja

Tag 39: 31.05.2023

Route: Union Creek – Roseburg – Sutherlin Umpua Valley

Nach den beiden Nächten in „unserem“ eigenen Waldstück, hieß es heute wieder Sachen packen und auf zum nächsten Abschnitt unserer Reise. Denn mit der heutigen Fahrt nach Roseburg, bzw. genauer nach Sutherlin, sind wir wieder westwärts unterwegs. Und das heißt, es geht zurück an die Küste!

Doch dort werden wir erst morgen eintreffen. Heute steht eine weitere Panoramastraße mit dem klingenden Namen Rogue Umpqua Scenic Highway auf dem Programm. Diese führt 172 Meilen am Rogue River bzw. den Umpqua Rivers entlang, vorbei an Schneebedeckten Gipfeln, Hügeln voller Frühlingsblumen, blau schimmernden Seen und durch eindrucksvolle Wälder. Doch unser Hauptaugenmerk gilt einem anderen Highlight dieser Route. Zwischen Crater Lake und Roseburg, also den von uns gefahrenen Abschnitt der Strecke, liegen über 10 verschiedene Wasserfälle. Klar, dass wir uns diese näher anschauen mussten.

Also ging es direkt nach dem Frühstück gegen 9 Uhr auf die, für unsere Verhältnisse, lange Fahrt nach Roseburg. Erster Stopp nach einer guten Stunde Fahrzeit waren die Clearwater Falls am, wie der Name schon sagt, Clearwater River. Nach einer kurzen Wanderung, steht man vor den Fällen. Für uns ein super schöner Start – der Wasserfall ist zwar nicht sehr hoch, fließt aber breit über mehrere Kaskaden an einem mit Moos bedeckten Hang herunter. Nachdem wir um diese Uhrzeit auch noch ganz alleine vor Ort waren, genossen wir die Szene in vollen Zügen. Ingrid mit Jakob vorne in der Trage und Thomas, wie könnte es auch anders sein, beim Fotografieren. Von vorne, von hinten, mit dem Weitwinkel, mit dem Tele – alle Varianten wurden getestet. So dauerte es auch eine knappe Stunde, bis wir wieder im Auto und bereits für die Weiterfahrt waren. Diese endete keine 10 Minuten später an den Whitehorse Falls. Gleich neben dem Parkplatz gelegen, waren diese zwar ganz nett, aber weit nicht so spannend wie die Fälle zuvor. Als bekennende Wasserfall-Fans, hatten wir trotzdem unseren Spaß.

Wieder nur kurz ins Auto und schon standen wir am Parkplatz der Watson Falls. Man merkt, es wird später und die Wasserfälle größer und beliebter, denn hier war schon deutlich mehr los. Darüber hinaus, mussten wir uns diesen Fall erwandern. Ein relativ steiler Weg führte durch eine Art Schlucht am Fluss entlang bis zu den 272 Fuss hohen Watson Falls. Wow, hier beeindruckte uns vor allem die Größe der Fälle und die Gewalt, mit der das Wasser in die Tiefe donnert und so die entstehenden Gischt überall verteilt.

Nach diesem Erlebnis war etwas Time-Management gefragt. Einerseits war es fast halb 1 und damit Zeit fürs Mittagessen, andererseits standen als nächstes die Tokete-Falls an. Diese sind die mit Abstand bekanntesten Wasserfälle der Gegend, was Thomas hinsichtlich der Parkplatz-Situation merklich unentspannt werden ließ. Also doch noch einmal zusammengepackt und die 10 Minuten zum Tokete-Falls Trailhead gefahren. Gottseidank erwischten wir den einzigen Parkplatz, der unser langes Schiff aufnehmen konnte – durchatmen!

Um Jakob eine möglichst lange Pause zu gönnen, wurde beim Besichtigen der Tokete-Falls abgewechselt. Während Ingrid das Essen zubereitete, marschierte Thomas zu den Fällen, die in fast allen Beschreibungen als die schönsten Fälle am Umpqua-Way bezeichnet werden. Unserer Meinung nach, trifft das nicht ganz zu. Die Tokete-Falls sind zwar mit den ihren moosbewachsenen Basaltwänden perfekt in den umgebenen Nadelwald eingebetet, können aber, unserer Meinung nach, vom Charakter her nicht ganz mit den Clearwater Falls mithalten. Aber das ist natürlich eine sehr subjektive Einschätzung. Den Besuch sind sie aber ohne jeden Zweifel wert.

Nach gut 50 Minuten trudelte Thomas wieder beim Wohnmobil ein. Jetzt erstmal gemeinsam Essen. Aus der Topfen-Alternative Ricotta, Eier, Mehl und Cous Cous zauberte Ingrid unsere Variante von Topfennockerl. Leider ohne Butterbrösel, aber unter Anbetracht der Umstände mehr als nur ok.

Danach war Ingrid an der Reihe ihrerseits den kurzen Trail zu den Falls in Angriff zu nehmen. In der Zwischenzeit übernahm Thomas die Kinderaufsicht. Jakob genoss die Kindersitz- und Tragen-freie Zeit sichtlich. Das ganze Wohnmobil wurde kurzerhand zur Spielwiese umfunktioniert – rauf auf die Couch, herumspringen, wieder runter und nach vor zum Beifahrersitz, raufgeklettert und versucht den Nationalpark-Pass am Innenspiegel zu erwischen, runter vom Sitz und rüber zu Papa, von dort wieder auf die Couch usw. Mittlerweile wird auch schon fleißig Gehen geübt. Jeden Tag kommen gefühlt ein paar Schritte dazu. Dabei wird jede ohne Hinfallen absolvierte Strecke mit einem lauten „Booaahhh!!“ gefeiert. Und natürlich freuen sich auch die beiden Eltern jedes Mal genau so sehr mit dem Junior mit. Eine tolle Zeit für uns alle!

Gegen 15 Uhr war dann auch der vierte und damit, für uns, letzte Wasserfall des Tages abgehakt und wir nahmen Kurs auf den heutigen Campingplatz – den KOA in Sutherlin Umpqua Valley. Nicht überraschend, bot auch dieser KOA wieder viele spannende Zusatzservices an. Neben den Klassikern wie Waschmaschinen und Trockner, gratis Duschen und WLAN, sowie Spielplatz und Hundewiese, wartete der KOA in Sutherlin mit ein paar einzigartigen Extras auf. Besonders spannend ist das am Campingplatz integrierte Auto-Kino, oder eher Wohnmobil-Kino. Jeden Donnerstag bis Sonntag, werden unterschiedliche Filme auf die riesige Leinwand im vordersten Teil des Platzes projiziert. Der Ton kann dabei, wie im Auto-Kino, über den Autoradio empfangen werden. Sehr coole Sache… wäre es gewesen, wenn wir einen Tag später und nicht am Mittwoch angereist wären. So blieb für uns das Kino leider geschlossen. Was wir aber trotzdem bekamen, waren das gratis Popcorn und der gratis Kaffee im Club-Room. Beides wurde noch vor dem Abendessen in der Sonne genossen.

Der Rest des Tages ist schnell zusammengefasst – Abendessen bestand aus Resten der letzten Tage, Ingrid kümmerte sich ums Wäschewaschen und Trocknen, Thomas übernahm das Geschirrspülen, sowie, dank des schnellen WLANs, die Aktualisierung des BLOGs.

Morgen steht erneut eine längere Fahretappe an. Jedoch mit lohnenswertem Ziel: der Oregon Coast!

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