Oh, Touristen gibts hier also auch!

Tag 34: 26.05.2023

Route: Hat Creek – Burney Falls – Mc Cloud Falls – Weed

Strahlender Sonnenschein begrüßte Thomas heute morgen um 6:20 Uhr, als er sich leise aus dem Bett schlich, in das am Vortag zurechtgelegte Lauf-Outfit schlüpfte und mit seinem Lieblings-Podcast im Ohr die knapp 12 Kilometer-Strecke in Angriff nahm. Es ging an weiten Wiesen, typisch amerikanischen Farmen und kleinen Bächen vorbei. Die teilweise noch schneebedeckten Hügel immer im Hintergrund. Auch wenn es die wenigsten hier glauben wollen, aber so ein Morgenlauf durch die Natur macht den Kopf frei und schafft Energie für den Tag. Herrlich!

Während Thomas unterwegs war, gönnte Jakob seiner Mama heute eine Extraportion Schlaf. Für beide startete der Tag erst um halb 8. Kurze Zeit später klopfte auch schon eine verschwitzte, aber zufrieden dreinschauende Gestalt an der Fahrertür des Campers – der Läufer war wieder zurück und wurde auch gleich mit lauten „Papa, Papa, boahh!!“-Rufen vom Sohnemann begrüßt. Es folgte unser geliebtes Frühstück Deluxe mit Brei bzw. Joghurt, Müsli, Nüssen, Früchten und Kaffee.

Um halb 10 machten wir uns dann auf zum nahe gelegenen Burney Falls Statepark. Wie der Name vermuten lässt, war heute wieder mal ein Wasserfall-Tag. Schon bei der Einfahrt in den Park wurde uns klar, dass wir hier sicherlich nicht alleine sein werden. Ungewohnt für uns, da wir bisher, bis auf wenige Ausnahmen, von allzu großem Besucherandrang verschont geblieben sind. War aber auch absehbar, denn heute beginnt in den USA das Memorial Day Weekend, das traditioneller Weise mit der Familie verbracht wird. Und so ein Statepark bietet sich dafür natürlich an.

Also erstmal hinter den anderen Autos beim Eingang anstellen und warten bis wir rein können. Leider dürfen wir dann aber genau das nicht, denn die Park-Rangerin bei der Einfahrt gibt uns auf eine nette Weise zu verstehen, dass wir mit unserem Schiff hier nicht erwünscht sind – „we don‘t have oversized parking options“. Na toll! Aber wenn wir wieder eine Meile auf dem Highway zurückfahren, könnten wir neben der Straße parken und dann zu Fuß in den Park kommen. In dem Fall würden wir uns auch die 10 Dollar Eintritt sparen, die mit Auto entrichtet werden müsste.

Da wir ohnehin keine große Wahl hatten, fuhren wir wieder zurück und stellten den Camper, wie empfohlen, in einer kleinen Bucht, direkt neben der stark befahrenen Straße ab. Gottseidank mussten wir nicht die ganzen knapp 2 Kilometer zum Park auf der Straße laufen. Bereits nach ein paar hundert Metern zweigte ein kleiner Wanderweg ab und führte uns direkt Falls-Overlook. In den nächsten beiden Stunden wurden die Burney Falls aus allen möglichen Winkeln begutachtet und selbstverständlich auch fotografiert. Wobei sich das aufgrund der vielen Menschen als schwierige Herausforderung darstellte. Besonders eine große mexikanische Familie machte Thomas das Leben schwer. Wie ein Schwarm Heuschrecken fielen diese plötzlich ein und machten sich rund um den Wasserfall breit. An vernünftige Bilder war so nicht mehr zu denken. Frustriert gab Thomas auf und gesellte sich wieder zu Frau und Kind. Gemeinsam wurde dann noch die Schleife um die Fälle vollendet bevor wir wieder den Rückweg zum Wohnmobil antraten. Fazit: die Fälle selbst sind wirklich toll und definitiv einen Besucht Wert, das nächste Mal aber besser nicht an einem Feiertag.

Weiter ging es mit einer gemütlichen Mittagspause und der Weiterfahrt zu den zweiten Wasserfällen des Tages. Genau genommen waren es sogar drei – die lower, middle und upper McCloud-Falls. Geparkt wurde bei den Middle-Falls und dann die Trails zu den Lower- und Upper-Falls von hier gestartet. Da der Weg zu den Lower-Falls etwas weiter war und Jakob keine große Lust mehr auf weitere Wanderungen zu haben schien, teilten wir uns kurzer Hand wieder auf und Thomas ging die Runde zu den Lower-Falls alleine. Nach ca. 30 Minuten war er dann vor Ort, bewaffnet mit Kamera, zahlreichen Filtern und Stativ, bereit die Fälle in ihrer vollen Pracht abzulichten. Doch drei Mal dürft ihr raten, wer das große Areal bereits in Besitz genommen hatte. Korrekt, wiederum die mexikanische Familie vom Vormittag. Ahh, das kann doch wohl nicht euer Ernst sein!! Aber dieses Mal nicht mit Thomas. Provokant drängelte er sich mitten durch die Familie hin zu den Fällen und schaffte so doch noch ganz annehmbare Bilder der Szene. Aber sichtlich genervt war er trotzdem…

Eigentlich stand sogar noch ein Wasserfall-Besuch auf dem Plan. Aufgrund der bereits zu weit fortgeschrittenen Uhrzeit, wurde aber beschlossen direkt Richtung Campground zu fahren und die Hatch Creek- bzw. die Mossbrae-Falls auf den nächsten Besuch zu verschieben.

Da das Thermometer immer noch super angenehme Temperaturen jenseits der 20 Grad anzeigte, gabs heute das gemeinsame Abendessen wieder draußen am zu unserem Stellplatz gehörenden Picknick-Tisch. Am Menü stand das vegetarische Kokos-Gemüsecurry von vorgestern. Aber gepimped mit Reis und Annanas. Uns hats geschmeckt!

Morgen müssen wir uns dann bereits wieder von Kalifornien verabschieden, denn es geht zurück nach Oregon. Aber das ist eine andere Geschichte…

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