Im Land der Fledermäuse

Tag 14: 06.05.2023

Route: Skull Hollow Campingplatz – Bend – Newberry National Volcanic Monument – La Pine Statepark

Am Morgen verließen wir den Skull Hollow Compground mit dem Ziel Newberry National Volcanic Monument im Süden von Bend. In diesem Gebiet wird die zentrale Rolle des Vulkanismus im gesamten Bereich der Cascade Range – die sich über 1100km vom südlichen British Columbia in Kanada bis runter nach Nord-Kalifornien erstreckt – sichtbar. Mehrere tausend Vulkane sind Teil dieser enormen Gebirgskette – darunter auch der 1980 in einer gewaltigen Explosion ausgebrochene Mount Saint Helens oder andere Größen wie Mount Hood oder Mount Rainier. Die Cascade Range ist darüber hinaus Teil des sogenannten „Ring of Fire“. Einem Ring von Vulkanen in der westlichen Pazifik-Region, die sich durch ihren höchst aktiven Vulkanismus auszeichnet. 80% der weltweit größten Erdbeben passieren in diesem Gebiet. Schuld ist die Plattentektonik der Erdkruste – hier schiebt sich die Joan de Fuca-Platte unter die Nordamerikanische Platte, was zu der Entstehung von Vulkanen und der Anhäufung schwerer Erdbeben führt.

Kurz nach dem Campingplatz wurde dem Smith Rock Statepark noch ein kurzer, spontaner Besuch abgestattet. Thomas wollte die paar für den frühen Vormittag angekündigten Sonnenstrahlen nutzen und die geniale Aussicht hier mit zumindest etwas Licht fotografisch festhalten. Vom Traum von im ersten Sonnenlicht erstrahlenden, dunkel-orange leuchtenden Felsen vor einer rot-lila Wolkendecke mit perfekt in Szene gesetzten Schnee-bedeckten Berggipfeln im Hintergrund ist das zwar immer noch weit entfernt, aber hey, man nimmt, was man bekommt.

Unser neuer Chauffeur 😄

Weiter gings dann auch wirklich wie geplant ins Lava Lands Visitor Center des Newberry National Volcanic Monument. Neben der Entstehungsgeschichte des Monuments selbst und dem Zusammenwirken mit der gesamten Cascade Range, konnten wir hier auch noch einmal die angebotenen Wanderungen abklären. Nachdem schnell klar war, dass die große Newberry Caldera rund um den Paulina Peak aufgrund von Schnee noch gesperrt war, stellte uns die zuständige Rangerin die Lava River Cave als adäquate Alternative zur Auswahl. Der nächste und für den Tag letzte Slot sollte um 14 Uhr verfügbar sein – jetzt war es 12:30 Uhr. Da das perfekt passen sollte, wurde direkt ein Platz für 2,5 Personen gebucht. Bei dem Besuch im Visitor Center wurde auch endlich der Jahrespass für die amerikanischen Nationalparks besorgt. Dieser sollte uns Zutritt in alle vom National Park-Service verwalteten Gebiete im ganzen Land geben. Also auch für das Newberry Minument inkl. Lava Höhle.

Die Zeit bis 14 Uhr wurde im Camper verbracht – es war ohnehin Zeit für die Mittagspause. Gut gestärkt – und aufgrund der eisigen Temperaturen in der Höhle warm eingepackt – ging es dann auf in die Unterwelt. Nach einer kurzen Einweisung durch die Rangerin, zückten wir unsere Taschenlampen und kletterten die 200 Stufen nach unten in den von einem massiven Lavastrom freigelegten unterirdischen Gang. Frei begehbar waren davon gut 1 Meile, also 1,6 Kilometer.

Nach dieser super spannenden Erfahrung mussten wir uns allerdings erstmal im Wohnmobil aufwärmen. Der Regen und die eisigen Temperaturen haben ihren Eindruck bei uns hinterlassen. Also Heizung auf volle Power und Wasser für eine heiße Tasse Kaffee zugestellt.

Als Übernachtungsziel für die nächsten beiden Nächte wurde zuvor der La Pine Statepark ausgewählt und bereits vorreserviert. Nach einem leckeren Abendessen beim Mexikaner im Nachbarort La Pine und einer warmen Dusche, gings für uns drei ins wohlige Bett des Campers. 😴

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