Mit Rückenwind Richtung Columbia River Gorge

Tag 8: 30.04.2023

Route: Yakima – Maryhill Statepark

Die Nächte werden besser – trotz gefühlten 40 Grad im Camper, lies uns Jakob diese Nacht bis nach 6 Uhr Früh schlafen. Ein neuer Rekord in diesem Urlaub!

Fast ausgeschlafen konnte das Frühstück auch heute wieder draußen in der Sonne genossen werden. Während Mama und Papa die Tagesetappe und die entsprechenden Programmpunkte besprechen, fütterte Jakob die Ameisen am Boden mit seinem Frühstück.

Nachdem Thomas den Camper von allen Anschlüssen befreit und für die Weiterfahrt vorbereitet hat, hieß es sich von Yakima zu verabschieden und das neue Tagesziel, den Maryhill Statepark am östlichen Ende der Columbia River Gorge, anzusteuern.

Unterwegs wurde die spannende Landschaft bestaunt, sowie die Ruhe während Jakobs Vormittagsschlaf genossen.

Irgendwie wurde das Wohnmobil mit jedem gefahrenen Kilometer aber immer unruhiger und schwammiger zu fahren. Konstant waren massive Korrekturen der Fahrtrichtung notwendig um das Gefährt mehr oder weniger zentral in der Spur zu halten. Schnell wurde jedoch klar, dass nicht das Fahrzeug selbst der Übeltäter ist, sondern der immer stärker werdende Wind, der mit der großen Angriffsfläche unseres 30 Fuß Monsters leichtes Spielt hat.

Als am Horizont duzende Windkrafträder auf allen Seiten der vor uns liegenden Hügel auftauchten, war klar, dass der heute Tag windtechnisch wohl eher die Regel als die Ausnahme war. Bei einem kurze Zwischenstopp kam Thomas die Idee, diese von den Windkrafträder geprägte Landschaft per Drohne aus der Luft aufzunehmen. Dieses Vorhaben wurde durch den starken Wind fast zur technischen Katastrophe. Nur mit Mühe und Not konnte die Drohne wieder zum Ausgangspunkt zurück bewegt und im Rucksack verstaut werden. Puh, das war ganz schön knapp!

Kurze Zeit später wurde der (ebenfalls windige) Stellplatz im Maryhill Statepark, direkt am Ufer des Columbia River bezogen. Die nächsten beiden Stunden wurde der Camper eingerichtet, Mitag gegessen und dann kurz der Park inspiziert. Sehr schön ist es hier, waren wir uns drei einig.

Nach einer kurzen Pause, wurde beschlossen, anstatt mit dem Wohnmobil, zu Fuß zum nahe liegenden Stonehenge Memorial zu marschieren. Leider hatten Ingrid und Thomas lediglich die Distanz, nicht aber die Höhenmeter dorthin gecheckt. Und so wurde aus dem kleinen Spaziergang, doch noch eine kleine Bergetappe. Das Memorial selbst ist eine etwas skurile Attraktion am Fuße des Columbia River, der übrigens auch die Staatsgrenze zwischen Washington State und Oregon darstellt. Offiziell gedenkt das Denkmal den Opfern des 1.Weltkriegs, wurde jedoch bereits Anfang des 20 Jahrhunderts von einem reichen Eisenbahnmogul mit dem Ziel errichtet, das Original in England möglichst originalgetreu nachzubauen. Wie man sieht, ist das Ergebnis wohl eher eine moderne Interpretation, als eine exakte Nachbildung. Aber trotzdem irgendwie spannend hier in der Prärie.

Der Weg zurück zum Stellplatz war vor allem ein massiver Kampf gegen den Wind. Mehr als nur einmal drohte der Kinderwagen von den Böhen davon getragen zu werden. Gottseidank war Jakob super brav und ertrug die windige Erfahrung ohne großes Gezeter.

Nach der Jause, durfte Thomas raus zum Sunset-Fotoshooting, während sich Ingrid und Jakob auf die Nacht vorbereiteten. Schließlich sollte noch der extra erworbenen koffeinfreien Kaffees probiert werden – gar nicht so schlecht! 😜

Mit der Hoffnung, dass wir am nächsten Morgen noch am selben Stellplatz aufwachen (was bei dem Wind nicht gesichert war), gings schlußendlich in die Federn.

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