Eagle Creek Trail und ein seltsamer Walmart

Tag 11: 03.05.2023

Route: Memaloose Statepark – Columbia River Gorge – Cottonwood Canyon Statepark

Nach dem gestrigen Mörderprogramm, sollte heute ein lockerer Tag anstehen. Nach längerem hin und her, sowie Abwägen unserer Möglichkeiten, entschieden wir uns schließlich dazu, die knapp 20 Meilen auf der Columbia River Gorge zurückzufahren um zu checken, ob die vielen positiven Beschreibungen des Eagle Creek Trail tatsächlich zutreffend sind. Egal wo man nachliest, überall wird diese Wanderung als die beliebteste und schönste Wanderung in der ganzen Gorge beschrieben. Mal schauen, ob die Amis da nicht wieder mal etwas hoch stapeln…

Aber wir wussten schon vorab, dass wir nicht den gesamten Trail bis zu den Tunnel Falls gehen werden. Das wollten wir dem kleinen Mann nicht antun – vor allem bei über 25 Grad Außentemperatur und strahlendem Sonnenschein. Und so wurden die Upper Punchball Falls als Umkehrpunkt festgelegt. Laut Beschreibung sollten das knappe 2,5 Meilen One-Way sein – also umgerechnet unter 10 Kilometern inkl. kleinerem Abstecher zu den am Weg liegenden Lower Punchball Falls. Außerdem sollte die Wanderung nur knapp 200 Höhenmeter beinhalten, was fast noch wichtiger war als die reine Distanz. Das sollte gut für uns passen.

Nicht ganz gepasst hatte Jakob allerdings unser erster Versuch den Trail in Angriff zu nehmen. Nach 500 Metern Strampeln und Schreien, wurde kurzerhand wieder Kehrt gemacht und zum Camper zurückmarschiert. Jakob durfte noch einmal aus der Trage raus und konnte im Wohnmobil herumtoben. Dann gab es auch noch Mittagessen, was vom Junior schon sehnlichst erwartet wurde.

Um 12:30 Uhr wurde dann der zweite Versuch gestartet. Dieses Mal mit Erfolg. Schnell nahm die Müdigkeit beim kleinen Mann überhand und Ingrid und Thomas konnten die erste Stunde entlang des Eagle Creeks in Ruhe genießen.

Nach einer Pause bei den Punchball Falls – Thomas nutze die Zeit für Foto- und Drohnenaction, während Jakob den halben Waldboden umgrub – ging es entlang schroffer Basaltwände hoch über dem Eagle Creek wieder zurück zum Ausgangspunkt am Trailhead. Nach knapp 3 Stunden war die Wanderung geschafft. Ob es jetzt die tollste der ganzen Gegend ist, können wir nicht sagen, aber uns hat sie auf jeden Fall sehr gut gefallen.

Am Weg zum heutigen Übernachtungsplatz im Cottonwood Canyon Statepark, sollte noch der Lebensmittelvorrat im nahegelegenen Walmart aufgefüllt werden. Doch hier wurden wir drei eines besseren belehrt – es gibt doch tatsächlich Lebensmittel-Läden ganz ohne Obst- und Gemüseabteilung. Auch frisches Fleisch für die Einweihung unseres neuen Grills, suchten wir vergebens. Dafür konnten wir aus unterschiedlichster Ausrüstung fürs Fischen und Jagen auswählen. „Typisch Amis“ wird jetzt sicher der ein oder andere denken (und liegt vermutlich nicht so falsch damit).

Also wurde der Einkauf auf ein anderes Mal verschoben und der Kurs Richtung Campingplatz wieder aufgenommen. Dort angekommen, wurden wir direkt an Namibia erinnert – die Weite und Einsamkeit mitten in der Natur muss man einfach erlebt haben. Dafür musste auf jeglichen Luxus verzichtet werden – kein Strom- oder Wasseranschluss, dafür zwei Plumsklos. Tja, entweder oder eben, wie so oft im Leben…

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